Hilfsmittel des Übersetzers (2)

3) Technische Hilfmittel

Wie angekündigt, führe ich die Ausführungen des vorhergehenden Artikels weiter. In der bereits erwähnten online verfügbaren Präsentation von Cand. Phil. Sabina Maria Fischer werden neben den Hilfsmitteln am Arbeitsplatz und der Recherche auch die technischen Hilfsmittel angeführt. Kurz zusammengefasst, handelt es sich hierbei um CAT-Tools, d.h. Computer Assisted Tools, oder sogenannte translation memeories. Die integrierten Übersetzungssysteme bestehen aus einer translation memory und einem Editor. Des Weiteren ermöglichen sie die Projektverwaltung. Oftmals erfolgt die Speicherung je nach Sprachenpaar, man arbeitet auf Satzebene. Ebenso wird nach Textsegmenten gesucht und man kann ein Abgleichsverfahren durchführen. Auf diese Weise wird die Prüfung der Qualität, sowie der teminologischen Konsistenz und Formalitäten (wie z.B. die Formatierung) sichergestellt.

Diese strukturellen Merkmale ermöglichen eine Steigerung der Übersetzungsleistung und qualität bei Texten mit hohem Rekurrenzgrad und/oder Standardtexten. Gleichzeitig werden hohe Anforderungen and den Übersetzter gestellt, was Kohäsion, Kohärenz und Überblick über den Gesamtzusammmenhang des Textes anbelangt. Daher empfielt sich ein bewusster Einsatz, eine kontinuierliche Überprüfung der Projekte. Die manchmal hohen Erwerbskosten erfordern auch eine Kosten-/Nutzen-Analyse und führen meist dazu, dass der Einsatz der CAT-Tools bei hoher Auftragslage und langer Berufserfahrung nutzbringend ist, zumal die Zusammenstellung der Datenbangken auch Zeit erfordert.

Während meiner bisherigen Tätigkeit als Übersetzerin konnte ich mich nicht auf bestimmte Textsorten spezialisieren. Je nach Auftragseingang habe ich Texte für touristische Flyer, Fahrzeugpapiere, Zeugnisse oder Webseiten der verschiedensten Branchen übersetzt. Daher hatte ich noch nicht die Gelegenheit, mit einem CAT-Tool zu arbeiten. Aufgrund meiner Recherche sind die folgenden „Marken“ am häufigsten verbreitet: SDL Trados, SDLX, Transit Wordfast und Trans Suite 2000 (dieses Tool wurde bis 2004 vermarktet und dann vom Markt genommen). Wahrscheinlich gibt es noch andere häufig genutzte Programme, auf die ich nicht gestoßen bin. Gerne können Sie diese in einem Kommentar hinzu fügen.

SDL Trados ist sowohl in der desktop- als auch server basierten Version für Übersetzer, Sprachdienstleister und Lokalisierungsteams in den Übersetzungsabteilungen von Unternehmen verfügbar. Der Preis variiert von 99€ (für Gelegenheits-/Teilzeitübersetzer) bis hin zu 2495€, mit den jeweiligen Update-Pfaden zu je 168€. Eine Testversion ist erhältich.

SDLX weist ein anderes Interface auf, aber die Dateien sind mit SDL Trados kompatibel.

Transit ist für 10 Sprachen verfügbar und die Translation-Cloud ermöglicht eine Computer unabhängige Projektbearbeitung. Diese Softwäre bietet ein online Kontroll-System und einen Workflow-Support. Sie deckt verschiedene Bereiche ab, wie Technik, Webseiten, Dokumente/Handbücher, Automobil-Industrie, Elektronik, Ingeneiurwesen, öffentliche Verwaltung, Software-Lokalisiserung, verarbeitende Industrie, Marketing und die Video-Branche.

Wordfast ist für Microsoft Word konzipiert und benötigt keine eigene Programmoberfläche. Benutzt man die Cloud-Version, so ist die Software gratis nutzbar. Eine Testversion ist erhältlich und der normale Erwerbspreis variiert zwischen 400 € bis 500 €.

cc by Rosa Cantoro

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